August |
Distelfalter |
Weitere Arten Beobachtungstips |
Aktuelle Beobachtungen unter |Tagebuch| |
|Raupenbestimmung| vgl. oben |
Aussehen Der große Falter ist nicht zu verwechseln wegen der weißen Flecken in den schwärzlichen Flügelspitzen und der typischen Unterseite ! Flugzeit |
Vorkommen/Biotop Als Wanderfalter kann der Distelfalter überall vorkommen, wo er Blüten findet. Besonders häufig trifft man ihn auf dem Sommerflieder ("Schmetterlingsstrauch") im Garten oder auf Distelbeständen in Wald und Flur. Futterpflanze |
Der Distelfalter - ein typischer Wanderfalter Wanderfalter sind Schmetterlinge, die weder als Falter, Puppe, Raupe oder Ei bei uns überwintern können. Sie überwintern in südlichen Ländern (der Distelfalter sogar in Nordafrika) und wandern jedes Jahr im Sommer wieder bei uns ein. Die wenigen eingewanderten Tiere vermehren sich hier und so entsteht im Spätsommer eine Generation neuer Falter. Einige dieser Falter versuchen den Rückflug, nur wenige schaffen es. Die Stärke der Einwanderung des Distelfalters ist von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich und infolge dessen auch die jahrweise Häufigkeit des Distelfalters. Ich manchen Jahren sieht man fast keine Distelfalter, in anderen ist er sehr häufig ( Z.B. registrierte ich 1996 ca. 2000 , 1997 genau 7 und 1998 ca. 30 Falter. Wie es 1999 sein wird läßt sich frühestens Ende Juni schätzen! In manchen Jahren konnte ich die Distelfaltereinwanderung (meist im Juni) direkt beobachten: Man sieht im Abstand von einer oder mehreren Minuten Distelfalter, die in rasantem Flug mehr oder weniger in dieselbe Richtung fliegen, ca. 1-2m über dem Boden. Treffen sie auf ein Hindernis (z.B. Wald), wird dieses überflogen und die Falter fliegen unter Beibehaltung der Richtung weiter. Beispiele weiterer Wanderfalter : Admiral ( | September | ) , Postillion ( | September | ) , Taubenschwänzchen ( vgl. unten ) , Gammaeule, Totenkopfschwärmer, Windenschwärmer, ... Die DFZS (Deutsche Forschungszentrale für Schmetterlingswanderungen), deren Mitglied ich bin, sammelt jedes Jahr alle verfügbaren Beobachtungen über Wanderfalter . Diese werden in der Zeitschrift ATALANTA veröffentlicht (Kontakt : DFZS , D-95168 Marktleuthen, Humboldtstr. 13a). Seit 2002 werden Fragen/ Meldungen zu Wanderfaltern in meinem "Forum Wanderfalter" diskutiert - vgl. Link |Foren| oben . |
Weitere August - Arten mit Bild : Seitenbeginn |
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Kaisermantel Argynnis
paphia Das Bild links zeigt das Männchen, daneben das Weibchen.
Man sieht deutlich den Unterschied auf der Vorderflügeloberseite : Weibchen nur dunkle
Flecken, Männchen auch lange dunkle Streifen. Während man weibliche Falter auf Grund der
Oberseite mit größeren Perlmutterfaltern verwechseln kann, macht die olivgrüne
Unterseite den Falter unverwechselbar. |
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Kleiner Feuerfalter Den Kleinen Feuerfalter kann man vereinzelt schon ab April sehen, die Hauptflugzeit ist jedoch August bis Oktober. Der Falter ist in meiner Region recht selten, in anderen Gebieten Deutschlands und Europas kann er jedoch ziemlich häufig sein. Es besteht Verwechslungsgefahr mit anderen, selteneren Feuerfaltern ! |
Russischer Bär Obwohl biologisch zu den Nachtfaltern zählend, fliegen die Falter tags in warmen Wäldern. Sie haben eine ausgesprochene Vorliebe für Wasserdost an breiten Waldwegen. Der Falter ist selten.An einzelnen Stellen kann er jedoch in großer Zahl auftreten. Vgl. Ausführungen bei Beobachtungstips ! |
Taubenschwänzchen Macroglossum stellatarum Wenn man dieses Insekt im Schwirrflug - wie ein Kolibri - mit dem langen Rüssel Nektar saugen sieht, hat man nicht das Gefühl, einen Schmetterling vor sich zu haben. Trotzdem handelt es sich um einen Vertreter der Familie der Schwärmer, die man den Nachtfaltern zurechnet . Weiteres vgl. Beobachtungstips ! |
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Weitere August - Arten : Aktuelle Beobachtungen finden Sie im |Tagebuch| (oben) Seitenbeginn |
Ab August bis in den Herbst hinein kann man die 6 im März vorgestellten Arten, welche als Falter überwintern, nämlich Kleiner Fuchs (2.Generation) , Zitronenfalter, Tagpfauenauge, C-Falter sowie die beiden sehr seltenen Arten Trauermantel und Großer Fuchs antreffen. | |
Auch die 3 Weißlingsarten (Rapsweißling, Gr. u. Kl. Kohlweißling) kann man bis in den Herbst hinein antreffen. Anfang August kann noch die letzten Landkärtchen der Sommergeneration finden, gegen Ende schon die Raupen (vgl. Zuchthinweise unten) . | |
Den ganzen August hindurch fliegt die 2.Generation des Schwalbenschwanzes, auch Waldbrettspiel und Hauhechelbläuling (Verwechslungsgefahr mit anderen Bläulingen) sind möglich. | |
Das Große Ochsenauge verschwindet ab Mitte des Monats, der Apollofalter hat im Gebirge seine Hauptflugzeit und der Kleine Perlmutterfalter tritt vereinzelt in Erscheinung ! | |
Am Monatsbeginn könnte man noch Weibchen der Schillerfalter und des Kleinen Eisvogels antreffen, den Braunen Waldvogel und den Schachbrettfalter noch bis ca. Mitte August, die beiden Mohrenfalter ( Milchfleck-M. und Waldteufel ) kann man den ganzen Monat über finden. | |
Der Admiral erreicht sein Maximum Ende August / Anf. September . Der Nierenfleck ist bis in den Herbst hinein anzutreffen. | |
Falls überhaupt eine spürbare Einwanderung erfolgt ist, kann man jetzt die ersten Nachkommen der eingewanderten Postillion beobachten und dies bis in den späten Herbst hinein. | |
Beobachtungstips für August Seitenbeginn |
Anfänger : | Versuchen Sie, alle Arten von Tagfaltern zu bestimmen, welche sich am Sommerflieder (Schmetterlingsstrauch, Buddleiha
davidii) einfinden . Die häufigsten Arten sind die drei Weißlingsarten (Gr. u. Kl. Kohlweißling
u. Rapsweißling), Kl. Fuchs
und Tagpfauenauge . Regelmäßig trifft man
auch an : Distelfalter, Admiral u. Zitronenfalter.
Vereinzelt zu beobachten sind Gr. Ochsenauge, Kaisermantel, C-Falter, Kl. Perlmutterfalter, Schachbrett
u. Schwalbenschwanz. Unter den sonstigen Arten
findet sich auch das Taubenschwänzchen
(siehe Tips für Fortgeschrittene) findet sich gelegentlich ein. Für Gartenbesitzer : Haben sie einen oder mehrere Schmetterlingssträucher in Ihrem Garten? Wenn NEIN , sollten Sie im Herbst oder besser im Frühling zur Tat schreiten und pflanzen ! |
Fortgeschrittene : | Diesmal geht es um "tagfliegende
Nachtfalter" Dieser scheinbare Widerspruch ist keiner ! Als Nachtfalter bezeichnet man eine Gruppe von verwandtschaftlich nahestehender Schmetterlingsfamilien, deren Arten fast alle am Abend oder bei Nachtfliegen ! Aber darunter sind auch einige wenige tagfliegende Arten. 1.Beispiel : Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) Dem oben abgebildeten Falter hätte ich den deutschen Namen "Kolibri-Falter" gegeben, denn sein Flug ähnelt sehr dem eines Kolibri. Das Taubenschwänzchen ist ebenfalls ein Wanderfalter, der im Sommer jahrweise in unterschiedlicher Häufigkeit bei uns auftaucht . Man kann es am Schmetterlingsstrauch, aber besonders aber an Balkonblumen ( besonders gerne an Geranien) beobachten. Suchen Sie also bei sonnigem Wetter systematisch die Balkonblumen in den Ortschaften nach dem Taubenschwänzchen ab! 2.Beispiel : Russischer Bär (Callimorpha quadripunctaria) Der Falter ist ebenfalls oben abgebildet. Er heißt übrigens bei mir "Geburtstagsfalter", da er um meinen Geburtstag (Anfang August) herum sein Maximum hat. Noch besser wäre allerdings "Wasserdost-Falter", denn über 90% der Falter, die ich je gesehen habe, saßen auf Wasserdostblüten am Waldrand oder an Waldwegen. Dort sitzt er - oft sind es mehrere - mit zusammengeklappten Flügeln und die meisten Leute laufen vorbei, ohne ihn je zu sehen (Die Tarnung ist fast perfekt, erst wenn Sie den Falter erschrecken, wird die wunderschöne Rotfärbung erkennbar) ! Suchen Sie also systematisch auf Ihrem Spaziergang die Wasserdostblüten ab! In Oberschwaben habe ich den Falter allerdings noch nie gesehen, wohl aber auf der Schwäbischen Alb und im Stuttgarter Raum. Genauere Angaben finden Sie im Folgenden bei "Fundstellen" : |
Fundstellen ( bevorzugt Region Saulgau / Oberschwaben / Schwäb.Alb) : Seitenbeginn |
Russischer Bär | Ich fand den Falter auf der Schwäbischen Alb ( vereinzelt im Donautal bei Beuron, häufig am nördlichen Albtrauf z.B. bei Bad Urach u. am Aichelberg), häufig nördlich von Stuttgart (Umgebung Vaihingen/Enz) sowie ebenfalls häufig im westlichen Odenwald (Umgebung Weinheim). |
Kl. Feuerfalter Kl. Perlmutterf. |
In Oberschwaben eher vereinzelt, ebenfalls auf der Schwäbischen Alb. Häufig in der Oberrheinebene . Ich traf beide Falter auch recht häufig in Niedersachsen in der Umgebung von Rotenburg/Wümme sowie in der Lüneburger Heide. |
Restliche Spätsommerarten |
Wo sucht man im Spätsommer Schmetterlinge
? 1.Tip : Sommerflieder , siehe Ausführungen oben ! 2.Tip : Alle oben für den Sommerflieder genannten Arten können Sie auch auf blühenden Kleefeldern - oder noch besser auf Luzernefeldern finden. Hier haben Sie auch die größte Chance, einen Postillion anzutreffen. |
Hinweise auf Zuchtmöglichkeiten : zum Seitenbeginn |
Anleitungen zur Schmetterlingszucht siehe oben unter | Zucht | | |
"Brennesselraupen" | Im August kann man wieder Raupen des Landkärtchens
finden (Blattunterseite, die Puppen überwintern dann). In wärmeren Gegenden entwickeln
das Tagpfauenauge eine zweite, der Kleine Fuchs sogar eine dritte
Generationen. Die dazu gehörenden Raupen sollte man im August finden. Gute Chancen hat man, jetzt Raupen des Admirals an Brennessel zu finden. Sie spinnen ein Brennesselblatt zu einer Blatt-Tüte und verstecken sich darin. Nach der Verpuppung schlüpfen die Falter noch in diesem Jahr, wenn es die Witterung zuläßt. |
Schwalbenschwanz | Die zweite Augusthälfte ist die beste Zeit, Schwalbenschwanzraupen zu entdecken. Suchen Sie im Garten oder auf den Feldern an Dill und Garten-Möhre. Auch hier überwintern die Puppen ! Eine ausführliche Darstellung des Lebenszyklus des Schwalbenschwanzes in Bild und Wort finden Sie unter | Lebenszyklus | . |
Nachtfalterraupen | Jedes Jahr passiert mir im August das Folgende : Man bringt mir
( oder meldet mir per E-Mail ! ) fingergroße, grüne oder braune Raupen, mit einem
Stachel am Ende und großen Augen vorne ! Meist haben Sie die Fuchsien total
abgefressen! Eigentlich müßte man diese ekligen Tiere ja gleich zertreten ! Ich darf
dann in positiver Hinsicht aufklären : Es handelt sich um die Raupen eines der schönsten
heimischen Nachtfalter, des Mittleren Weinschwärmers
( Deilephila elpenor ). Auch hier gilt : Die wenigsten Menschen
haben den je zu Gesicht bekommen, lebendig schon gar nicht. Hier hilft nur die
Zucht. Man kann genauso vorgehen wie beim Braunen Bär
bei | Juni | beschrieben, das Futter ist allerdings Fuchsie oder Zottiges
Weideröschen (eventuell auch Weideröschen) Seltener wird mir im August eine andere Schwärmerraupe gemeldet, meist an Liguster, Flieder oder Forsythie : Die imposante Raupe des Ligusterschwärmers. |