Juni |
Baumweißling |
Weitere
Arten Beobachtungstips |
Aktuelle Beobachtungen unter |Tagebuch| |
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Beschreibung Der große Falter ist bei genauem Hinsehen unverwechselbar - alle Adern sind sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite deutlich gezeichnet. Besonderheit (Massenvorkommen) |
Futterpflanze Die Raupen ernähren sich vor allem von Weißdorn und Schlehe.Eine meiner Schülerinnen (Stefanie H.) fand Raupen an dem Bodendecker Cotoneaster. Dies ist übrigens der einzige Nachweis des Baumweißlings aus dem Raum Saulgau !! Die Bilder zeigen die Raupen und Puppen aus dieser Zucht! |
Flugzeit Die Falter fliegen ab Mitte Juni, im Gebirge gut 4-5 Wochen später in einer Generation ! Häufigkeit |
Weitere Juni - Arten mit Bild : Seitenbeginn |
Großes
Ochsenauge Mittelgroßer Falter von brauner Grundfarbe, der sich noch einigermaßen auf unseren Wiesen zurechtfindet und deshalb in vielen Gegenden noch recht häufig vorkommt. Die Flugzeit beginnt in warmen Gegenden Mitte/Ende Juni, im Bergland eher ab Anfang oder Mitte Juli. |
Apollofalter Hier haben Sie einen Falter vor sich, der in Deutschland wirklich vom Aussterben bedroht ist. In Baden-Württemberg gibt es nur noch eine Fundstelle, weitere gibt es noch im Mosel-Gebiet und auf der Fränkischen Alb. Bei dieser Art tragen auch unverantwortliche Sammler zum Rückgang bei ! |
Schwarzspanner Die Familie der Spanner gehört biologisch betrachtet zu den Nachtfaltern, trotzdem sieht man einige Arten auch tags fliegend. Der kleine Schwarzspanner ist durch seine schwarzbraune Färbung mit den weißen Flügelspitzen unverwechselbar. Den Falter findet man ab Anfang Juni in verschiedenen Bereichen. |
Kleiner Perlmutterfalter Die silbrigen Flecken auf der Unterseite sind beim Kleinen Perlmutterfalter besonders groß ausgeprägt. Die Oberseite ist bei den vielen Perlmutterfalterarten recht ähnlich, vergleiche den Falter in der Mitte. Zur Unterscheidung der Arten muß man also vor allem die Unterseite betrachten. |
Mädesüß-Perlmutterfalter Wie schon der Name besagt, lebt die Raupe dieses Falters an Mädesüß, es handelt sich also um einen Feuchtgebietsschmetterling ! In geeigneten Feuchtwiesen kann diese Art noch in hoher Dichte vorkommen ! Trotzdem ist er potentiell gefährdet, da immer noch Feuchtgebiete trockengelegt werden (während gleichzeitig Geld für Extensivierung ausgegeben wird). |
Randring-Perlmutterfalter Proclossiana eunomia Auch diese Art lebt in Feuchtgebieten, die Raupen fressen an Wiesenknöterich. Die Wiesen dürfen maximal einmal gemäht werden, was die Lebensmöglichkeiten stark einschränkt. Deshalb gilt diese Art als stark gefährdet, in meiner Region gibt es noch eine Reihe individuenstarker Populationen. Man beachte die kleinen Ringe auf der Hinterflügelunterseite. |
Brauner Bär Arctia caja Der wunderschön gefärbte Braune Bär ist als Falter kaum bekannt - als Nachtfalter führt er ein sehr verborgenes Leben. Häufiger findet man im Juni die auffällige, stark behaarte Raupe (Bild oben links bzw. rechts (bei der Häutung)) eilig über den Weg rennend - sie ist auf der Suche nach einem Platz für die Verpuppung . Die Falter fliegen erst ab Mitte/Ende Juli. Möglichkeiten, den Falter aus der Raupe zu züchten, werden unter "Hinweise auf Zuchtmöglichkeiten" beschrieben . |
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Weitere Juni - Arten : Aktuelle Beobachtungen finden Sie im |Tagebuch| (oben) Seitenbeginn |
Von den Arten, die als Falter überwintert haben, sieht man am ehesten noch den Zitronenfalter. Ab Mitte/Ende Juni sieht man die ersten frischen Kleinen Füchse. | |
Die erste Generation der Weißlinge (Rapsweißling, Gr. und Kl. Kohlweißling) ist im Abklingen. In höheren Lagen ist der Aurorafalter noch bis Ende Juni anzutreffen. | |
In der ersten Junihälfte ist vereinzelt noch der Schwalbenschwanz anzutreffen , Waldbrettspiel und Hauhechelbläuling während des ganzen Monats. | |
Gegen Ende des Monats sind - besonders in wärmeren Gegenden - schon einige der im Juli beschriebenen Arten, z.B. die schönen Waldschmetterlinge (Gr. u. Kl. Schillerfalter, Gr., Kl. u. Blauschwarzer Eisvogel) anzutreffen. Ebenso trifft man dann bereits den Braunen Waldvogel und wieder frische C-Falter, vielleicht auch erste Schachbrettfalter. | |
Distelfalter , vgl. Beobachtungstip für Fortgeschrittene weiter unten | |
Vereinzelt kann man eingewanderte, "abgeflogene" Admirale beobachten. | |
Beobachtungstips für Juni Seitenbeginn |
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Anfänger : | Der Juni ist der Monat der "Brennessel-Raupen".Zu Beginn findet man in größeren Brennesselbeständen noch die Raupen des Kleinen Fuchses, ab Mitte Juni sieht man dann schon die ersten frisch geschlüpften Falter. Etwas später findet man die Raupen des Tagpfauenauges (meist gesellig auf der Blattoberseite, vgl. | März | ) und des Landkärtchens (meist gesellig auf der Unterseite der Blätter, vgl. | April | ).Nimmt man einige Raupen mit nach Hause, versorgt sie täglich mit frischem Futter ( nur Brennesseln), kann man den Vorgang der Verpuppung und nach 10-14 Tagen das Schlüpfen der Falter aus der Nähe beobachten. Näheres zum Züchten von Schmetterlingen finden Sie auf der Seite | Zucht | bzw. monatlich am Seitenende unter "Hinweise für Zuchtmöglichkeiten" . | |
Fortgeschrittene : |
Der Distelfalter ist ein Wanderfalter, der jährlich weit aus dem Süden bei uns einwandert. Obwohl einzelne Distelfalter wahrscheinlich schon im April oder Mai eingewandert sind, ist der eigentliche |
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Einwanderungsmonat
der Juni. Mit etwas Glück kann man die Einwanderung direkt beobachten : In kurzen
Abständen sieht man schnellfliegende Distelfalter ca. 1-2m über dem Boden fliegend,
wobei sie alle ungefähr die gleiche Flugrichtung haben. Wenn sie auf ein Hindernis
treffen (Gebäude, Wald), steigen sie senkrecht hoch und überfliegen es. Eingewanderte
sind sehr blaß gefärbt ("abgeflogen"). Es gibt allerdings auch Jahre, in denen die Distelfaltereinwanderung aus dem Süden fast ausbleibt. In solchen Jahren ist der Distelfalter dann bei uns recht selten. Beispiel : Im Jahre 1996 beobachtete ich in Deutschland knapp 2000 Distelfalter, ein Jahr später nur 7 (!) . Weitere Bilder und Texte zum Distelfalter finden Sie unter | August | . |
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Fundstellen ( bevorzugt Region Saulgau / Oberschwaben / Schwäb.Alb) : Seitenbeginn |
Baumweißling | In Oberschwaben habe ich den Falter noch nie gesehen, es gibt aber den oben beschriebenen Raupenfund bei Saulgau. Am ehesten findet man den Falter im Allgäu ( z.B. Umgebung Memmingen, Oberstdorf), vereinzelt beobachtete ich ihn auch im Donautal bei Beuron. |
Apollofalter | Bei der Angabe von Fundstellen bin ich bewußt ungenau, da es immer noch unverantwortliche
Sammler gibt, die den Faltern nachstellen und damit das Aussterben der
Art beschleunigen. Es gibt noch eine sichere Fundstelle auf der Schwäbischen Alb (Vor 100
Jahren gab es noch sehr viele - da waren aber auch die Felsbereiche noch weitgehend frei
und nicht zugewachsen!) . Weitere Gebiete mit Restpopulationen in Deutschland
befinden sich an der Mosel und eventuell auch in der Fränkischen Alb. In den Alpen ist der Apollofalter noch ungefährdet : Ich fand den Faler z.B. häufig in Südtirol im Schnalstal Mitte August 1995 (Höhenlage!). |
Randring- permutterfalter Mädesüß- Perlmutterfalter Schwarzspanner |
Diese beiden Feuchtgebiets-Perlmutterfalter findet man in Oberschwaben noch regelmäßig auf naturnahen Feuchtwiesen. Erst 1998 entdeckte ich ein gutes Vorkommen bei Saulgau: Feuchtwiesen südlich der Straße Moosheim-Großtissen. Ein sehr gutes Gebiet ist auch das Ummendorfer Ried, schwerer zu finden sind geeignete Stellen im Federsee Ried, Booser Ried oder Pfrunger Ried. |
Kleiner Perlmutterfalter | Da der Falter sehr flugstark ist, kann er überall - wenn auch selten - auftauchen. Im Spätsommer fand ich ihn öfters am Glockeneich-Hang bei Saulgau. |
Brauner Bär | Die Raupe kann einem überall "über den Weg laufen". |
Gr. Ochsenauge | In Oberschwaben nur vereinzelt, häufiger auf der Schwäbischen Alb und nördlich der Alb. |
Hinweise auf Zuchtmöglichkeiten : zum Seitenbeginn |
Anleitungen zur Schmetterlingszucht siehe oben unter | Zucht | | |
"Brennesselraupen" | Genaueres finden Sie diesmal weiter oben unter "Beobachtungstips für Anfänger" |
Nachtfalterraupen | Der Braune Bär wurde oben in Wort
und Bild vorgestellt. Dort wurde auch erwähnt, daß man eher die Raupen als die Falter
findet - und dies vor allem in Juni. Wie muß man vorgehen, um aus der Raupe den Falter zu erhalten ? Eine unruhig herumlaufende Raupe ist meist schon bereit zur Verpuppung. Nehmen Sie z.B. einen tieferen Plastikbecher und füllen Sie eine gut 10cm dicke Schicht von zerrupftem Küchenpapier ein. Legen Sie die Raupe sowie einige vollständige Löwenzahlblätter (damit Sie prüfen können, ob die Raupe noch frißt !) darauf und schließen Sie oben mit einem Glas (oder sonstigem Deckel) ab. Solange die Raupe noch frißt, regelmäßig frisches Futter geben und Kotballen entfernen .Sobald sich die Raupe verpuppen will, wird sie einige Stunden unruhig im Behälter hin- und herlaufen, bis sie unter den Papierfetzen verschwindet . Behälter ca. 12 Tage lang stehen lassen (nicht in der Sonne!), erst danach die Puppe suchen und aus dem leichten Kokon entnehmen. Nehmen Sie ein mindestens 15-20cm hohes Glas, bringen Sie im Innern einen gut 4cm breiten Streifen (rauhes!) Küchenpapier an, welches vom Boden bis zum Deckel reicht und legen Sie die Puppe auf das Papier am Boden. Befeuchten Sie das Papier mit der Puppe leicht (wiederholen Sie dies alle 2-3 Tage) und schließen Sie das Glas oben mit einem Deckel mit großen Luftlöchern ab. Stellen Sie das Glas so auf, daß es nie in der Sonne steht ! Nun heißt es warten, bis hoffentlich nach weiteren 6 - 15 Tagen ein geschlüpfter Falter im Glas ist. Der Falter wird als Nachtfalter während des Tages ruhig bleiben und nach Einbruch der Dunkelheit irgendwann wegfliegen ! |