KR 07283 Melitaea athalia (ROTTEMBURG,
1775) Wachtelweizen-Scheckenfalter Heath Fritillary KR 07281 Melitaea britomartis ASSMANN, 1847 Östlicher Scheckenfalter Assmann's Fritillary KR 07280 Melitaea aurelia NICKERL, 1850 Ehrenpreis-Scheckenfalter Nickerl's Fritillary KR 07283b Melitaea celadussa (nevadensis) FRUHSTORFER, 1910 Südwestlicher Wachtelweizen-Scheckenfalter - - - |
Sofern nichts anderes vermerkt,
handelt es sich um eigene Bilder! Bilder mit höherer
Auflösung auf Anfrage!
Die 4 schwer unterscheidbaren Arten sollen in einem gemeinsamen Artenportrait behandelt werden. Fruhstorfer, 1910 |
Video aus meinem
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Wohl Wachtelweizen-Scheckenfalter M.celadussa : |
Laufend weitere Videos von mir bei
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Ich beginne mit dem Wachtelweizen-Scheckenfalter (M. athalia), weil ich da mit sicher bestimmten Bildern aufwarten kann. Die beiden andern Arten kommen nämlich in meiner engeren Heimat - Oberschwaben - nicht vor. | Die oberen beiden Bilder wurden in Oberschwaben im Wurzacher Ried aufgenommen - also sicher M. athalia. |
Auch die oberen beiden Bilder stammen aus einem oberschwäbischen Ried - dem Pfrunger Ried. Also wieder "sichere" M. athalia. | Als ein Unterscheidungsmerkmal zu den beiden andern Arten wird angegeben, dass der schmale Bereich zwischen den beiden dunklen Linien am Rand der Unterseite des Hinterflügels ("Marginallinien") nicht deutlich dunkler ist als die helle Grundfarbe. |
Diese Aufnahme wurde Ende Juni 2005 von Gregor H. in Berlin (NSG bei Wilhelmshagen) gemacht. Nach meiner Kenntnis der Verbreitung kann es sich bei den beiden Faltern nur um M.athalia handeln | Diese Aufnahme wurde von Constanze Trapp in Chorin (Bundesland Brandenburg) gemacht, also wohl auch M.athalia betreffend. |
Unverwechselbar ist M.athalia auch in Skandinavien : Die 3 Bilder oben und links wurden in Nordschweden, Umgebung Kiruna, 7.7.2014 aufgenommen ( Oberseite des Falters links) |
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Die Bestimmungsprobleme beginnen für mich auf der Schwäbischen Alb - da kommen alle drei Arten, zum Teil an der gleichen Stelle vor! Diese Puppe zog ich aus einer im Großen Lautertal auf der Schwäbischen Alb gefundenen Raupe - nach meiner Einschätzung gehört sie zum Östlichen Scheckenfalter (M. britomartis) | |
Die obige Puppe lieferte den Falter, den die oberen beiden Bilder zeigen - dann also wohl M. britomartis. | Man beachte den im Vergleich zur hellen Grundfarbe deutlich dunkleren Randstreifen auf der Unterseite der Hinterflügel (vgl. oben bei M. athalia). |
Da ich (noch) kein sicheres Bild des Ehrenpreis-Scheckenfalters (M.aurelia) zeigen kann, sollen noch einige nicht sicher bestimmte Bilder gezeigt werden. Alle wurden auf der Schwäbischen Alb aufgenommen, wo alle drei Arten vorkommen. |
Als Indiz für M. aurelia werden "fuchsrote Palpen" (vor allem bei den Weibchen) angegeben? | Ist das Kriterium "fuchsrote Palpen" bei der oberen beiden Bildern erfüllt? |
Der deutlich dunklere Randstreifen dürfte für M. aurelia oder M. britomartis sprechen. | Hier fällt die Einschätzung generell schwer, vor allem, wenn man die Größenverhältnisse nicht kennt. |
Ich bin kein Schmetterlingssammler. Als aber Mitte der Achtzigerjahre die Tagfalterbände des Grundlagenwerks "Ebert, G.: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs" in Angriff genommen wurden, stellte ich einige Belegexemplare dieses schwierigen Artenkomplexes aus der Schwäbischen Alb zur Verfügung. Das Bild zeigt männliche Falter, die von einem Experten genitalmorphologisch untersucht wurden. Danach gehören die Falter links zu M. athalia, die in der Mitte zu M. britomartis und die rechts zu M. aurelia. |
Für die Art M.nevadensis - die in Südwesteuropa ( z.B. Wallis, Südfrankreich, Spanien, ...) den Wachtelweizen-Scheckenfalter (M.athalia) ersetzt, wurde inzwischen ein separates Artenportrait erstellt, vgl. den link M.nevadensis |
Weitere Bilder: | Bild1: M.athalia
Unterseite (Oberschwaben, Bad Wurzach, Wurzacher Ried) Bild2: M.athalia Oberseite (Oberschwaben, Umg. Weingarten, Lochmoos) Bild3: M.athalia Unterseite (Oberschwaben) Bild4: M.athalia Oberseite (Oberschwaben, Pfrungen, Pfrunger Ried, 28.6.2005) Bild5: M.athalia Unterseite, gleicher Falter wie Bild4 Bild6: M.athalia 2 Falter (Thomas Schwartz, Fürstenwalde, Anf.Juli 2006) Bild7: M.athalia celadussa Oberseite (Aostatal, 28.8.2005) Bild8: M.athalia celadussa Unterseite - gleicher Falter wie Bild7 Bild9: M.athalia celadussa (Piemont, Luserna S. Giovanni, 3.9.2005) |
Größe/Häufigkeit: | Kleine bis mittelgroße Falter, die landesweit eher selten, aber in geeigneten Biotopen durchaus häufiger vorkommen können. |
Verbreitung/ Biotop/ Flugzeit: | In Europa ist M. athalia fast überall verbreitet, M. aurelia von Zentralfrankreich aus nach Osten (bis Westsibirien), während M. britomartis eine östliche Art ist, die in Baden-Württemberg die westliche Grenze ihrer Verbreitung erreicht. In Nord- und Mitteleuropa gibt es nur eine Generation im Frühsommer, in Südeuropa dagegen 2 Generationen. |
Ähnliche Arten: | Die 3 Arten sind untereinander schwer zu unterscheiden. M.
athalia ist meist etwas größer, M. aurelia tendenziell
die kleinste der 3 Arten (es gibt aber Überschneidungen!). Auf die
Färbung des Randstreifens der Hinterflügelunterseite wurde bei
den Bildern eingegangen, ebenso auf die fuchsrote Färbung der Palpenbehaarung
bei M. aurelia. Alle diese und weitere äußere Unterscheidungsmerkmale
(vgl. die Fachliteratur) erlauben jedoch meist keine sichere Bestimmung
- die ist nur durch eine genitalmorphologische Untersuchung vor allem der
männlichen Falter zu erreichen.
Im Gelände sollen M. aurelia und M. britomartis durch einen "schwirrenden" Flug von M. athalia zu unterscheiden sein. Von andern Scheckenfaltern, z.B. dem Baldrian-Scheckenfalter, dem Roten Scheckenfalter und dem Wegerich-Scheckenfalter können die 3 hier behandelten Arten bei genügender Kenntnis auch im Gelände sicher unterschieden werden. |
Raupenfutterpflanzen: | M. athalia: z.B.Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense), M. britomartis: z.B. Ehrenpreis (Veronica spec.), M. aurelia: z.B. Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata) |
Überwinterung: | Als Raupen. |
Wissenswertes: | Dieser Artenkomplex ist eines der vielen Beispiele, bei denen Arten nach äußeren Kennzeichen nicht zuverlässig unterschieden werden können. Hier hilft häufig (aber nicht immer! - die Weibchen sind schwer zu unterscheiden) eine genitalmorphologische Untersuchung vor allem der männlichen Falter. In anderen Fällen kann die Artunterscheidung mit Hilfe der Präimaginalstadien (Raupe, Puppe) vorgenommen werden. Ein Beispiel für den letzten Fall liegt bei gewissen Gelblingen vor. |
Systematik: | Nymphalidae - Edelfalter |
Bemerkungen: | Diese Seiten mit den Arten-Portraits richten sich vor allem an interessierte Laien und Fortgeschrittene, so dass Manches vereinfacht und sehr verkürzt dargestellt wird. Für Kommentare und Korrekturen bin ich stets dankbar! Bezüglich der Namen richte ich mich bei in Deutschland vorkommenden Tagfaltern nach Settele/Feldmann/Reinhardt, Die Tagfalter Deutschlands, bei den sonstigen Arten nach Karsholt/Razowski, The Lepidoptera of Europe. Andere gebräuchliche Namen setze ich in Klammern! |
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