Juli

Großer Schillerfalter
Apatura iris L.

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b07.jpg (31477 Byte), Schillerfalter Apatura iris u. ilia f. clytie

Namenserklärung
Nur die Männchen zeigen den Blauschiller, der je nach dem Blickwinkel, unter dem man den Falter betrachtet, erscheint oder wieder verschwindet.

Unterscheidung Gr./Kl. Schillerfalter
Beide Arten sind fast gleich groß ! Auf den beiden Bildern ist jeweils der linke Falter ein Großer Schillerfalter, die anderen Falter sind Kleine Schillerfalter. Der Kleine Schillerfalter hat auf der Oberseite der Vorderflügel einen runden, schwarzen Fleck, der orangebraun (bei der "Rotschiller-Form" clytie)  bzw. weiß (bei der "Normalform" ilia)
umrandet ist . Diese Umrandung fehlt beim Großen Schillerfalter ! Auf der Unterseite ist der Hinterflügel ist der Große Schillerfalter viel kontrastreicher gezeichnet als der Kleine Schillerfalter !

Flugzeit
Schillerfalter kann man ab Ende Juni beobachten, vor allem aber in der ersten Hälfte des Juli. Die Eiablage der Weibchen (die man selten zu Gesicht bekommt!) kann sich bis in den August erstrecken.

b071.jpg (24291 Byte), Schillerfalter Apatura iris u. ilia f. clytie

b072.jpg (12057 Byte), Großer Schillerfalter Apatura iris

Besonderheit :
Diese schönen Falter haben eine ausgeprägte Vorliebe für übelriechende Stoffe. Die Falter in den Bildern ganz oben saugten so begierlich an Hundekot, daß sie sich nicht stören ließen und diese Aufnahmen möglich wurden. Das nebenstehende Bild zeigt einen Großen Schillerfalter, der an einer toten Schnecke saugt. Ideal ist auch ganz frischer Pferdekot.

b073.jpg (5863 Byte), Raupe Großer Schillerfalter Apatura iris

Ködern
Die Vorliebe für übelriechende Substanzen kann man benutzen, um die Falter im Wald anzulocken. Hierzu kann man z.B. überreifen, stark riechenden Käse  an geeigneten Stellen im Wald ausbringen.

Futterpflanze
Die Raupen fressen auf Pappeln und Weiden. Diese Weichhölzer werden leider oft bei übertriebenen "Pflegemaßnahmen" aus unseren Wäldern entfernt. So verschwinden diese herrlichen Falter immer mehr! Hier können die Förster viel Gutes tun !

Vorkommen/Biotop
In natürlichen Wäldern, oft auf besonnten Waldwegen oder Waldrandwegen sitzend.
  

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b074.jpg (10874 Byte), Kleiner Eisvogel Limenitis camilla b0710.jpg (9524 Byte), Blauschwarzer Eisvogel Limenitis reducta b078.jpg (8076 Byte), Bluttröpfchen bzw. Widderchen Zygaena filipendulae

Kleiner Eisvogel
Limenitis camilla

Auf ungeteerten, teilweise besonnten Waldwegen sitzend, hier an einem überfahrenen Frosch saugend. In geeigneten Gebieten teilweise auch in größerer Anzahl anzutreffen. Die Falter werden zunehmend durch Radfahrer aus ihren Biotopen vertrieben oder überfahren (auch Schillerfalter!)

Blauschwarzer Eisvogel
Limenitis reducta

Sehr selten in Deutschland, noch lokal auf der Schwäbischen Alb. Hat auf der Hinterflügelunterseite eine Reihe schwarzer Punkte, der Kl. Eisvogel dagegen eine Doppelreihe schwarzer Punkte. Fliegt vom letzten Junidrittel bis Mitte Juli.

Blutströpfchen
Zygaena filipendula

Die Blutströpfchen erkennt man an der schwarzen Flügelfarbe mit den roten Flecken.Es gibt mehrere, teilweise nicht leicht zu unterscheidene Arten. Die Falter zeigen insgesamt ein sehr träges Verhalten, man kann sie teilweise auf den Finger nehmen. Für Vögel ungenießbar, deshalb Warntracht !

b077.jpg (8630 Byte), Milchfleck Mohrenfalter Erebia ligea b079.jpg (6898 Byte), Brauner Waldvogel Aphantopus hyperantus b076.jpg (10397 Byte), Schachbrett oder Schachbrettfalter Melanargia galathea

Milchfleck-Mohrenfalter
Erebia ligea

In den Alpen gibt es sehr viele verschiedene Arten von Mohrenfaltern, im sonstigen Deutschland nur 5Arten. Allen gemeinsam ist die dunkelbraune Färbung mit rostroten, gekernten Flecken. Im Hochsommer fliegt nur obige Art sowie der häufigere Waldteufel (Erebia aethiops), dem der weiße Fleck unten fehlt!

Brauner Waldvogel
Aphantopus hyperantus

Nach meinen Statistiken ist dies der zahlenmäßig häufigste Tagfalter!  Er fliegt vor allem im Wald, aber auch auf waldnahen Wiesen. Wegen seiner braunen Färbung  fällt er nicht besonders auf. Bei genauem Hinsehen erkennt man die schöne Zeichnung auf der Unterseite.Flugzeit: Ende Juni bis Mitte August.

Schachbrettfalter
Melanargia galathea

Unverwechselbarer Falter, der besonders auf naturnahen Wiesen in den Mittelgebirgen noch recht häufig anzutreffen ist. In der Kulturlandschaft dagegen ist er nur noch vereinzelt anzutreffen. Frisch geschlüpft ist die schachbrettartige Zeichnung besonders deutlich, die weiblichen Falter sind auf der Unterseite etwas gelblicher !

  

   

Weitere Juli - Arten : Aktuelle Beobachtungen finden Sie im |Tagebuch|  (oben)   Seitenbeginn

     
  Die 1.Generation des Kleinen Fuchses fliegt noch bis Mitte Juli,  frische ZitronenfalterTagpfauenaugen u. C-Falter sowie die sehr selten Arten Trauermantel und Großer Fuchs  findet man ab Anfang/Mitte Juli .

Bei den Weißlingen (Rapsweißling, Gr.und Kl. Kohlweißling) fliegt in wärmeren Gegenden ab Anfang Juli bereits die 2.Generation, beim Landkärtchen die Sommergeneration (mit völlig anderem Aussehen als die Frühlingsgeneration).
  Waldbrettspiel und Hauhechelbläuling (Verwechslung mit anderen Bläulingen möglich) sind auch im Juli anzutreffen, ab Ende Juli auch wieder der Schwalbenschwanz !
  Der Juli ist der Hauptmonat für das Große Ochsenauge, im Bergland kann man jetzt den Baumweißling, in felsigen Bereichen auch den Apollofalter antreffen.
  In "guten Distelfalterjahren"  kann man jetzt vermehrt auch den Distelfalter, vor allem an dem jetzt aufblühenden Sommerflieder antreffen. Im Wald trifft man bereits ab Anfang Juli den großen Kaisermantel, ab Ende Juli kann man in warmen Gegenden an Waldwegen auf Wasserdost den Russischen Bären antreffen.
  Ebenfalls am Sommerflieder findet man jetzt in zunehmender Anzahl den Admiral .
     

Beobachtungstips für  Juli                                  Seitenbeginn

     
Anfänger : Der Juli ist der Monat der Waldschmetterlinge !

Damit meine ich Großen (selten) u. Kleinen (selten) Schillerfalter, Großen (extrem selten), Kleinen (vereinzelt) und Blauschwarzen (extrem selten) Eisvogel. Diesen fünf Arten ist folgendes gemeinsam : Man trifft sie auf breiten, teilweise besonnten Waldwegen in Mischwäldern. Die Wege dürfen nicht geteert sein! Häufig saugen die Falter an übelriechenden Stoffen (Hunde- und Pferdekot, tote Tiere, stark riechender Käse).

Man muss also beim Waldspaziergang immer seinen Blick auf den Bereich ca. 20-30m voraus lenken. Wenn man dort einen Falter entdeckt, sollte man sich ganz langsam annähern. Sie werden erstaunt sein, auf welche geringe Distanz Sie sich annähern können !

Fortgeschrittene : Der oben abgebildete  Braune Waldvogel kann an geeigneten Waldstellen, aber auch auf naturnahen Wiesen in großer Anzahl festgestellt werden -  und trotzdem kennt fast niemand diese Tagfalterart !   Schauen Sie mal genauer hin !
    

Fundstellen   ( bevorzugt Region Saulgau / Oberschwaben / Schwäb.Alb) :        Seitenbeginn

     
Schillerfalter Der Gr. Schillerfalter ist im Bereich meiner Heimatstadt Saulgau in allen größeren Mischwäldern gelegentlich anzutreffen. Der hier seltenere Kl. Schillerfalter wird von mir seit 15 Jahren regelmäßig an einer eng begrenzten Stelle in der Nähe von Saulgau angetroffen. Da es leider immer noch unvernünftige Sammler gibt, nenne ich die Stelle hier nicht (gebe sie aber gerne an Personen weiter, denen ich vertraue) .
Eisvögel Den  Kl. Eisvogel findet man vereinzelt in den Mischwäldern Oberschwabens, vor allem auf der Schwäbischen Alb (dort selten auch den Blauschwarzen Eisvogel). Vom Großen Eisvogel kenne ich keine zuverlässige Stelle, laut Literatur kann er aber doch sehr selten in Oberschwaben und auf der Schwäbischen Alb erscheinen.
Schachbrettfalter Häufig auf mageren Wiesen der Schwäbischen Alb, sonst vereinzelt, z.B. an Straßen- und Bahnböschungen.
Blutströpfchen Besonders häufig in bergigen Gegenden (Schwäb. Alb , Alpen) oder auf naturnahen Wiesen, bei Saulgau z.B. am Glockeneichhang .
Mohrenfalter Den Milchfleck-Mohrenfalter trifft man zusammen mit dem häufigeren Waldteufel, Erebia aethiops) in Waldnähe auf der Schwäbischen Alb an.
Br. Waldvogel Überall an sonnigen Stellen im Wald, z.B. in den Wäldern um Saulgau
    

Hinweise auf Zuchtmöglichkeiten :            zum Seitenbeginn

    Anleitungen zur Schmetterlingszucht siehe oben unter   | Zucht |
"Brennesselraupen" Im Juli fliegen alle "Brennessel-Schmetterlinge", also kann man wieder Eiablagen beobachten (vgl. Zuchttip vom April ! ) . Ab Ende Juli kann man wieder Raupen der 2.Generation des Kleinen Fuchses finden .
Auch die Raupen des Admirals fressen an Brennessel, man kann sie bis Ende September finden. Sie spinnen ein Brennesselblatt zu einer Blatt-Tüte und verstecken sich darin. Nach der Verpuppung schlüpfen die Falter noch in diesem Jahr, wenn es die Witterung zuläßt.
Nachtfalterraupen Im Juni bis Anfang Juli findet man an wilden Königskerzen (vielleicht auch an Garten-Königskerzen) die sehr schönen und auffälligen Raupen des Königskerzen-Mönchs (Cucullia verbasci). Die erwachsenen Raupen graben sich zur Verpuppung in die Erde ein und überwintern dort. Diese Möglichkeit müßte bei der Zucht angeboten werden!