Hofmannophila pseudospretella
 (STAINTON, 1849)
Samenmotte

Brown House-moth
(Seed moth)
Dieses Artenportrait wurde erstellt von  René Ressler. Bilder - soweit nicht anders vermerkt - von W. Schön! Bilder mit höherer Auflösung auf Anfrage!

Dieses Bild wurde von René Ressler aufgenommen. Gut zu erkennen sind die übergroßen, nach vorne geneigten Palpen, die wie Hörner vor dem Kopf emporsteigen.

Auf dem Bild von Mario Finkel sind sehr gut die charakteristischen schwarzen Punkte auf den Vorderflügeln zu erkennen.
Größe/Häufigkeit: Kleiner Nachtfalter mit einer sehr variablen Flügelspannweite von 15 bis 26mm. Durch seine synanthrope Lebensweise ist er nahezu allgegenwärtig und überall häufig.
Verbreitung/ Biotop/ Flugzeit:

Die ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammende Samenmotte wurde vom Menschen über die ganze Welt verschleppt. Sie kommt heute auf allen Kontinenten vor. Der Falter lebt synanthrop, dass heißt in menschlichen Behausungen, kann aber auch in freier Natur gefunden werden. Er fliegt von Ende April bis September in mehreren Generationen.

Ähnliche Arten: Innerhalb der Familie der Oecophoridae ist der Falter durch seine graue bis braune Grundfarbe und den charakteristischen schwarzen Punkten unverwechselbar. Er kann aber mit anderen grauen Kleinschmetterlingen verwechselt werden.
Findet man aber in einer Wohnung einen kleinen, metallisch glänzenden Falter mit großen Palpen und dieser Färbung, dann handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Hofmannophila pseudopretella.
Raupenfutterpflanzen: Eine Raupenfutterpflanze kann in dem Sinne nicht angegeben werden. Im Freien lebt die Raupe in Vogelnestern, wo sie sich von organischem Substrat ernährt (z.B. Vogelkot, Federn). In der Wohnung lebt sie recht polyphag. Allerdings immer an und in organischem Substrat, also getrockneten Pflanzen, Samen, toten Insekten, Wolle, Häuten, in Polstermöbeln in feuchten Wohnungen, an Bucheinbänden, Teppichen, an feuchten Vorräten verschiedenster Art.
Überwinterung: Als Raupe in einem weißlichen Gespinstsack.
Wissenswertes: Je nach Nahrungsangebot kann der Falter unterschiedlich groß werden. Im Freiland erreicht er meist nur eine Flügelspannweite von rund 15mm, in Wohnungen dagegen schon mal bis zu 26mm.
Durch ihr breites Nahrungsspektrum und die große Fraßtätigkeit kann die Art durchaus zum Vorratsschädling werden. Die Schäden halten sich aber in Grenzen. Die beste Möglichkeit, die Art wieder loszuwerden ist Sauberkeit.
Die Familie der Oecophoridae kann durch die auffällig großen Palpen und die schmalen, am Ende abgerundeten Vorderflügeln erkannt werden. Sie zählen zu den so genannten Kleinschmetterlingen - Microlepidoptera.
Systematik: Oecophoridae - Flachleibmotten, Faulholzmotten
Bemerkungen: Diese Seiten mit den Arten-Portraits richten sich vor allem an interessierte Laien und Fortgeschrittene, so dass Manches vereinfacht und sehr verkürzt dargestellt wird. Für Kommentare und Korrekturen bin ich stets dankbar! Bezüglich der Namen richte ich mich bei in Deutschland vorkommenden Tagfaltern nach Settele/Feldmann/Reinhardt, Die Tagfalter Deutschlands, bei den sonstigen Arten nach Karsholt/Razowski, The Lepidoptera of Europe. Andere gebräuchliche Namen setze ich in Klammern!
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